Wenn im April die Spargelspitzen durch den Boden drücken, beginnt hierzulande die Spargelsaison. Diese erstreckt sich bis Johanni, also bis zum 24. Juni.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Spargel nur für die Hoftafel bestimmt. Auch heute noch ist Spargel ein Luxusgemüse. Kein anderes heimisches Gemüse kann sich mit so blumigen Namen schmücken wie Königsgemüse, Frühlingswonne oder zartes Elfenbein.
Doch obwohl der Markt inzwischen mit Billigimporten aus den Nachbar- und Mittelmeerländern überschwemmt ist, zahlen Feinschmecker den Preis für einheimischen Spargel gerne. Deutscher Spargel ist mit Abstand der teuerste in ganz Europa.
Bereits die Griechen und Römer wussten den Spargel zu schätzen und schrieben der Pflanze potenzsteigernde Wirkung zu. Auch später noch im „New Kreuterbuch“ aus dem Jahre 1563 heißt es: „Spargen in der Speis genossen bringen lustige begirde den männern“
Doch nicht nur das: in der Volksmedizin wurde Spargel als Heilmittel gegen nahezu jedes Leiden gepriesen. Bei Zahnweh, Rheumatismus, Leberschäden, Hüftleiden Hämorrhoiden und Fieberschüben sollte Spargel Linderung verschaffen.
Natürlich ist Spargel weder ein Aphrodisiakum noch ein Wundermittel. Dennoch ist er gesund, da reich an Vitamin C und Kalzium. Der hohe Gehalt an Asparaginsäure und Saponin regt die Nierentätigkeit an und wirkt entwässernd. Grüner Spargel ist noch vitaminreicher als Bleichspargel.
Morgens gestochen und mittags gegessen schmeckt er am besten. Aroma und Konsistenz sind entscheidend von der Frische des Spargels abhängig.
Frischen Spargel erkennt man daran, dass er klingt, wenn zwei Stangen aneinander geschlagen werden. Die Schnittflächen müssen hell und saftig sein. Die Stängel dürfen keine Flecken aufweisen und sollen glatt, fest und trocken sind.
Das Beste am Spargel sind die Köpfe, die beim Kauf geschlossen und gerade sein sollten. Es empfiehlt sich, den Spargel alsbald zuzubereiten. Möchten Sie ihn dennoch ein bis zwei Tage lagern, sollte er dunkel und kühl aufbewahrt werden, beispielsweise eingeschlagen in ein feuchtes Tuch im Gemüsefach des Kühlschranks.
Waschen Sie den Spargel gründlich und schneiden Sie die holzigen Enden ab. Der Spargel wird mit einem speziellen Spargelschäler geschält, der circa 3 cm unterhalb des Kopfes angesetzt wird. Grüner Spargel wird von unten nach oben geschält, nur am unteren Stangendrittel. Bei größeren Mengen empfiehlt es sich, die geschälten Stangen mit einem feuchten Tuch zu bedecken, damit der Saft nicht verdunstet. Ein Problem bei der Zubereitung von Spargel ergibt sich daraus, dass die Köpfe viel zarter sind als die Stangen und daher schneller gar sind. Deshalb gibt es spezielle Spargeltöpfe mit herausnehmbarem Einsatz, in denen der Spargel stehend gegart wird. Die Köpfe sollten aus dem Wasser herausragen und nur im Dampf garen. Die Garzeit beträgt bei grünem Spargel 8 bis 10 Minuten, weißer Spargel braucht je nach Stärke der Stangen 12 bis 15 Minuten. Der Spargel ist gar, wenn sich das Endstück einer Stange mit der Messerspitze leicht durchstechen lässt. Achten Sie darauf, die Kochzeit nicht zu überschreiten und den Spargel nicht in stark sprudelndem Wasser zu kochen, da die Köpfe sonst darunter leiden. Aus dem Kochwasser kann am nächsten Tag eine leckere Spargelsuppe zubereitet werden.
Um den Eigengeschmack des edlen Gemüses zur Geltung kommen zu lassen, serviert man ihn am besten mit wenig zerlassener Butter, neuen Kartoffeln und gekochtem Schinken. Bei passionierten Spargelessern rechnet man pro Person ein Pfund, als Beilage kann es auch etwas weniger sein.
Verwenden Sie statt der üppigen Sauce Hollandaise nur wenig zerlassene Butter, dann ist Spargel das ideale Essen, wenn Sie zurzeit Ihre Figur für die Sommermonate in Form bringen wollen.